Nationale Informationsstelle zum KULTURERBE NIKE

An der Frauenfelderstrasse steht das Wohn- und Geschäftshaus Felsenburg. Seinen Namen gab ihm vermutlich in den Felsen gehauene Weinkeller. Bereits auf dem Zehntenplan von 1695 ist ein Gebäude an dieser Stelle verzeichnet, so dass Teile des heutigen Baus vielleicht bis ins 17. Jahrhundert zurückreichen.

Von 1760 bis 1823 ist die Felsenburg im Besitz der Weinfelder Familie Brenner, danach gehört sie verschiedenen Weinhändlern. 1888 wird die Weinhandlung durch Arnold Pfeiffer aus Schaffhausen, dem Urgrossvater der heutigen Besitzerin, übernommen und durch seinen Schwiegersohn bis 1962 weitergeführt. Danach fällt das Geschäft in einen Dornröschenschlaf, bis 1995 die heutige Besitzerin und Künstlerin Doris Naef ihren Traum verwirklicht und die Weinhandlung ihres Grossvaters in einer verwandelten Form wieder auferstehen lässt.

Die Idee war, den eigentümlichen Charakter und die Ambiance des Kellers beizubehalten und doch eine neue Nutzung als Vinothek zu ermöglichen. Der Künstlerin und dem Architekten Werner Keller ist es gelungen, das Nebeneinander von Alt und Neu erfahrbar zu machen.

Im Eingangsbereich befindet sich die Schankstube. Durch einen neuen Durchbruch erreicht man den tiefer liegenden, in den Fels eingegrabenen Weinkeller. Wo einst Fässer lagerten, stehen heute auf einem eingefärbten Betonpodest Tische und Stühle für Gäste bereit. Auf dem unebenen Felsuntergrund steht die von der Künstlerin entworfene «Mondsichelbar» mit gefaltetem Schwarzblech an der Schauseite.

Über eine Sandsteintreppe gelangt man in den darunter liegenden Kellerraum, in dem die Flaschenweine auf Eichengestellen liegen. Hinter einer Glaswand warten hier auserlesene Weinflaschen auf Geniesser.

Neben den Räumlichkeiten sind am Tag des Denkmals Raritäten ausgestellt: Kunst- und Reisetagebücher der Künstlerin Doris Naef sowie das Geschäftsbuch über Wein- und Branntweineinkauf der Weinhandlung Felsenburg von 1879.