Nationale Informationsstelle zum KULTURERBE NIKE

In unmittelbarer Nähe des Rathauses steht das Haffterhaus, benannt nach dem ersten Besitzer und Erbauer Joachim Martin Haffter. Die führende Weinfelder Familie Haffter betrieb ab Mitte des 18. Jahrhunderts einen regen Handel mit Kolonialwaren, Tabak, Metall, Maschinen, Getreide und Haushaltsartikeln. Das Haus mit seiner exquisiten Ausstattung im Innern zeugt vom Wohlstand seines Erbauers.

Das herrschaftliche Haus mit klassizistischer Fassade wurde – wie auch das Rathaus – vom Baumeister Rudolf Hofmann aus Islikon zwischen 1836 und 1838 erbaut, nachdem Joachim Martin Haffter sein Elternhaus abbrechen liess. Joachims Söhne verkauften die Firma 1867. Seit 1953 ist das stattliche Haffterhaus im Besitz der Gemeinde und wird von der Verwaltung genutzt.

Die Hauptfassade zur Frauenfelderstrasse hin zeigt eine regelmässige Verteilung der Fenster mit sieben Achsen. Die Mitte wird betont durch den Haupteingang mit zweiarmiger Freitreppe und den Dachgiebel über der Traufe. Hinter dem Haus, als nördlicher Abschluss des Hinterhofs, wurde ein Brunnenhaus erbaut. Bei der Suche nach Wasser trieb man 1836 einen unterirdischen Quellengang von ca. 150 Metern Länge in den Berg. Östlich des Brunnenhauses befindet sich das Waschhaus, das heutige Traulokal. Über eine Treppenanlage gelangt man vom Hinterhof in den weiten Garten, in welchem die Skulptur «Karyatide» (1959/60) von Robert Lienhard steht.

Das Haffterhaus ist im Innern wertvoll ausgestattet: Die Treppenhaus- und Flurwände sind mit Marmor-imitierenden Papiertapeten beklebt; der Treppenlauf besitzt, wie es sich für das Haus eines Eisenhändlers gehört, eiserne Geländerstäbe. Durch lebhaft gemaserte Nussbaumtürflügel betritt man die einzelnen Räume. Im 1. Obergeschoss öffnet sich gegen Süden ein grosser Raum mit originalem Parkettboden, Papiertapeten im Biedermeierstil und reich geschmückter Stuckdecke. Ein Genuss, in einem solchen Umfeld arbeiten zu dürfen!