Nationale Informationsstelle zum KULTURERBE NIKE

Das Schulhaus Schwärzi befindet sich nordwestlich des Dorfes, an der Strasse zum Schloss Weinfelden und am Rande der Schulanlage «Schwärze».

Die Bezeichnung «Swerzun» findet sich bereits 1319 für einen vermutlich an dieser Stelle gelegenen Weingarten. Das heutige Gebäude wurde durch Vogt Lutz Ulmer um 1548 erbaut und diente danach als Wohnsitz der Vögte. Dass in den Neubau Fundamente eines älteren Vorgängers integriert wurden, ist nicht auszuschliessen. Die nachträglich über der Eingangstür angebrachte Jahreszahl «1409» bezieht sich auf eine schriftliche Erwähnung, nicht aber auf die Erbauung des Gebäudes.

Ab 1670 befanden sich Haus und Hof im Besitz der Zürcher Herrschaft und wechselten alle sechs Jahre den Verwalter. In dieser Zeit war der Bau mit seinen Nebengebäuden durch eine Ringmauer mit Ecktürmen repräsentativ umfriedet. Nach der Auflösung der feudalen Herrschaften wurde die «Schwärzi» von einem Privaten übernommen. Nach 1824 wurde darin für sechszehn Jahre ein Klassenzimmer für die Knabenschule eingerichtet.

Das trutzige Gebäude besitzt ein massives Erd- und erstes Obergeschoss mit spätgotisch gegliederten und geformten Fenstergewänden und darüber ein leicht auskragendes Stockwerk in Fachwerkkonstruktion unter einem mächtigen Satteldach mit Halbwalm. Auf der Nordseite befinden sich zwei Aborttürme, welche auf der Höhe des 1. und 2. Obergeschosses mit einer Laube verbunden sind.

Am Tag des Denkmals dürfen Sie die Schulstube, welche sich seit 1964 im 1. Obergeschoss befindet, besichtigen. Beachten Sie auch das Treppenhaus des Schloss ähnlichen Baus.

Die Schulstube besteht aus zwei vermutlich 1964 zusammengefassten Räumen mit Bohlenbalkendecken aus dem 16. Jahrhunderts. In der Südwand gibt es zwei grosse Rundbogenfenster mit einer mittigen Fenstersäule, deren Baujahr auf 1548 datiert werden kann.