Nationale Informationsstelle zum KULTURERBE NIKE

Acht Turnierreiter der Cavalieri di Arezzo zeigen vor der prächtigen Kulisse des Wasserschlosses Hallwyl ritterliche Zweikämpfe und Geschicklichkeitsspiele hoch zu Ross und zu Fuss.

Das Ritterturnier war das gesellschaftliche Ereignis in der mittelalterlichen Oberschicht und ist vergleichbar mit einem sportlichen Grossanlass. Ritter und solche, die es werden wollten, trafen sich zu Kampfspielen, Essen und Unterhaltung. Die Zweikämpfe hoch zu Ross mit der Lanze oder zu Fuss mit Schwert und Keule waren klar reglementiert, um Verletzungen und Tote zu vermeiden. Zu den ritterlichen Zweikämpfen und Geschicklichkeitsspielen war zwar das gemeine Volk zugelassen, mitmachen konnten aber nur Mitglieder von Turniergesellschaften. Die Familie von Hallwyl war Mitglied der Turniergesellschaft zum Falken und Fisch. Hier schlossen sich im 15. Jahrhundert turnierfähige Adelige zusammen, um den ritterlichen Zweikampf zu pflegen. Auf dem Schlachtfeld bot sich dazu kein Anlass mehr, da die Kämpfe zunehmend durch Fusstruppen und Ritterheere entschieden wurden.

Turnierbuch der Familie von Hallwyl

Adelige wollten sich auf diese Weise von "neureichen" Kaufleuten und Stadtbürgern abgrenzen. Nur wer eine lange Ahnenreihe vorweisen konnte, wurde als Mitglied aufgenommen. Burkard III. von Hallwyl betonte im Hallwylschen Hausbuch nachdrücklich die Zugehörigkeit seiner Familie zu dieser exklusiven Vereinigung. Das Turnierbuch der Hallwyler ist seit anfangs September in der Gralsausstellung auf Schloss Hallwyl ausgestellt und kann auch vom „gemeinen“ Volk bewundert werden.

Tauchen Sie ein in die Welt der mutigen Ritter und erleben Sie live die hohe Kunst des Turnierreitens auf prächtig geschmückten Pferden.

Die Vorstellungen werden in deutsch und italienisch kommentiert.

Dauer ca. 80 Minuten