Nationale Informationsstelle zum KULTURERBE NIKE

Das Kloster Mariazell liegt am Osthang des Beerenbergs, westlich von Wülflingen bei Winterthur.

Erstmals wird 1318 eine Einsiedelei auf dem Beerenberg urkundlich erwähnt. 1355 wurde mit der Errichtung der Klosterbauten begonnen, die zu Beginn Franziskanermönche, ab 1365 Augustinerherren beherbergten. Die von einer Umfassungsmauer begrenzte Klosteranlage bestand aus einer Kirche mit Kreuzgang, einem an die Kirche angebauten Prioratsgebäude, einem Wirtschaftsgebäude, Chorherrenhäusern und einem Klostergarten. 1527 wurde das Kloster aufgehoben, danach 1530 an den Pfungener Gerichtsherrn Hans Steiner verkauft, welcher bis zu seinem Tode 1543 auf dem Beerenberg wohnte.

Die Ausgrabungen des Klosters Mariazell fanden in drei Etappen vom 13.07.1970 bis 27.10.1972 statt, darauf folgte 1973 die Konservierung der Mauern. Während der archäologischen Ausgrabung konnte man alle Gebäude freilegen und deren Abfolge dokumentieren. Im Kreuzgang wurden zudem zwei Gräber nachgewiesen. Von der Blütezeit des Klosters im 15. Jahrhundert zeugen qualitätsvoll ausgeführte Ofenkacheln, mit Masswerk dekorierte Tonplatten, Fragmente einer Heiligenfigur aus Ton, verzierte Trinkgläser sowie importierte Becher aus Steinzeug. Das reichhaltige Fundmaterial gibt einerseits Auskunft über ihre Benutzer, anderseits kann es wichtige Informationen zur Ausstattung und Funktion der Räume liefern.

Im 17. Jahrhundert begann die Klosteranlage zu zerfallen, und deren Mauersteine wurden anderweitig verwendet .