2006
Burgdorf
Das Innere Sommerhaus liegt nordöstlich vor der Stadt Burgdorf in einem idyllischen kleinen Tal, leicht abgesetzt von der alten Landstrasse Bern–Zürich. Ursprünglich war es ein ländlicher Sommersitz des 16./17. Jahrhunderts. 1790 baute der Distriktstatthalter Johann Schnell den Hauptbau zum winterfesten Wohnhaus aus. Damit begann die politisch bedeutende Phase des Sommerhauses. Johanns Sohn, der liberale Politiker Karl Schnell, machte es dann um 1830 zur eigentlichen Keimzelle der bernischen Regeneration.
Äusserlich ist der Bau sehr zurückhaltend gestaltet; charakteristisch ist der an die fünfachsige Gartenfront angefügte Viereckturm von 1875 (Arch. Robert Roller). Im Innern zeugen ausgezeichnete Raumausstattungen von 1790 von Anspruch und Wohlstand der einstigen Besitzer. Zum Haus gehören zwei zierliche spätbarocke Dependenzbauten, ein Kalksteinbrunnen und ein grosser, teilweise terrassierter Garten mit prachtvollen Platanen und ehemaligem Feuerweiher. Den Eingangsbereich markiert eine mächtige Hoflinde.
Die gut erhaltene Gesamtanlage mit Nebengebäuden liegt eingebettet in Wiesen unterhalb eines bewaldeten Hügelausläufers. Sie zeigt exemplarisch den naturverbundenen Lebensstil der landstädtischen bürgerlichen Oberschicht im 19. Jahrhundert.
Seit 1919 befindet sich das Innere Sommerhaus im Besitz der Burgergemeinde. Soeben wurde eine Gesamtrestaurierung abgeschlossen.
9.9.2006 | 11 bis 12.30 und 14 bis 15.30 Uhr
Ab Bahnhof SBB Burgdorf Bus 3 bis «Lorraine / Gyri-Ost» oder zu Fuss (ca. 20 Min.). Das Sommerhaus liegt östlich der Emme über dem Eingang des Eisenbahntunnels. Parkplätze beim Siechenhaus benützen, beim Sommerhaus stehen keine zur Verfügung.
Führungen Dr. J. Schweizer, Denkmalpfleger des Kantons Bern
Denkmalpflege des Kantons Bern
Münstergasse 32
3011 Bern