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2006

Bern

Landgut Elfenau

© Stadtgärtnerei Bern

Die uns bekannte Siedlungsgeschichte im Gebiet der heutigen Elfenau beginnt 1285 mit dem Bau des Brunnadernklosters auf der östlichen Geländeterrasse. Die Besitzergeschichte bis zur Übernahme durch Ludwig Vinzenz von Tscharner 1761 ist weitgehend unbekannt. Dieser nahm grosse Veränderungen an den Gebäuden vor und gab ihnen damit ihre heutige Gestalt. Er ersetzte den bisherigen Riegbau durch eine zweigeschossige Campagne in der typischen Form der bernischen Landsitze des 18. Jahrhunderts und ergänzte das Gut mit drei Nebenbauten, die einen Hof bilden.

 

Im Jahre 1814 erwarb die russische Grossfürstin Anna Feodorowna das Brunnaderngut. Für die Gartengestaltung engagierte sie 1814 – noch bevor der Kauf des Gutes rechtskräftig geworden war – den elsässischen Architekten J. Baumann aus Bollwiller. Baumann entwarf einen Plan im Stil eines Englischen Landschaftsgartens, wie er auch in der Schweiz seit dem ausgehenden 18. Jahrhunderts mehr und mehr in Mode gekommen war. Mit dem stufenreichen Gelände, dem Wechsel von Flur und Wald und dem noch fast unberührten Flusslauf der Aare eignete sich die Umgebung des Landgutes hervorragend für dieses Vorhaben. Baumann inszenierte die Topografie der Elfenau und deren natürliche Bepflanzung mit kunstvoll angelegten, verschlungenen Wegen, Teichen und Kleinbauten. 1820 vergrösserte Anna Feodorowna ihren Besitz durch Kauf von Gebieten in der Gemeinde Muri. Mit der Gestaltung der neuen Parkpartien gegen Osten hin beauftragte sie den Berner Gartenkünstler Rudolf Samuel von Luternau.

 

Der Vergleich der vorhandenen Pläne von 1860 bis heute und die aktuelle Situation im Gelände legen den Schluss nahe, dass wohl nicht alle von Baumann geplanten Elemente umgesetzt worden sind. Vermutlich setzten auch die vorhandenen finanziellen Mittel der Realisierung Grenzen. Die Bilder von Vater und Sohn Lory – beides bekannte Maler aus Bern – zeugen noch heute vom Zustand der damaligen Anlage.

 

Mitte des 19. Jahrhunderts erfuhr die Flusslandschaft mit der Aarekorrektion grosse Veränderungen. Anna Feodorowna hat sich nachweislich gegen diese Massnahmen gewehrt. Trotzdem wurden als Erstes die drei Inseln auf der Höhe der Elfenau mit einem Damm verbunden. Mit der späteren vollständigen Kappung dieses Aarearms begann das Gebiet zu verlanden und entwickelte sich in den letzten 150 Jahren zu einer abwechslungsreichen Teich-, Ried- und Auenlandschaft. 1936 stellten die Behörden diesen Bereich unter Naturschutz und belegten 1975 den ganzen Südwestabhang unterhalb des Herrenhauses mit einem generellen Bauverbot.

 

Heute wird die Elfenau wegen ihrer unvergleichlichen landschaftlichen Lage und der vielfältigen Flora und Fauna sehr geschätzt. Sie ist der beliebteste historische Landschaftspark der Stadt Bern.

9.9.2006 | 10, 11, 14 und 15 Uhr

Ab Bahnhof SBB Bus 19 Richtung Elfenau bis «Luternauweg», 5 Gehminuten

Führungen Stadtgärtnerei Bern, Dauer je 1,5 Std.

Stadtgärtnerei Bern

 

Monbijoustrasse 36

 

3011 Bern

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