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2006

Bern

Schütte – Rathauspromenade

© Stadtgärtnerei Bern

Der baumbewachsene Nordhang der Berner Altstadt besteht aus der Rathauspromenade und der Schütte. Er gehört zusammen mit der historischen Altstadt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Seine Entstehung ist eng mit der Stadtgeschichte verbunden.

 

Spätestens nach dem grossen Stadtbrand von 1405 diente der steile Hang als bequeme und nahe liegende Abfallhalde – daher der Name «Schütte».

 

Im Lauf der Zeit verschob sich der Hang immer weiter Richtung Aare. 1740 wurde an Stelle des Badergrabens die Grabenpromenade aufgeschüttet und als barocke Anlage mit Linden gestaltet. Von 1782 bis 1786 folgt der Bau des Knabenwaisenhauses – mit hohen Stützmauern direkt in den Hang hinein. Die geplante Vergrösserung des Rathauses auf der Fläche der kurz zuvor abgebrannten «Alten Münzstatt» brachte weitere Veränderungen mit sich, wenn auch nicht so wie ursprünglich gedacht. Den Architekturwettbewerb – einer der ersten seiner Art – gewann der Architekt J.-D. Antoine aus Paris. Eine dreiteilige Terrassenanlage im Aarehang sollte als Fundament für das neue Gebäude dienen.

 

Doch dann ergriff die Französische Revolution auch Bern, das Ancien Régime wurde gestürzt und die Helvetische Republik ausgerufen. In der Folge verzichtete man auf die Vergrösserung des Rathauses. 1806 wurden die Bauarbeiten an den Terrassenanlagen wieder aufgenommen und 1814 abgeschlossen. Nun diente die Promenade auch dem Volk und war nicht mehr nur der Obrigkeit vorbehalten. Nach und nach kamen östlich und westlich der Terrassenanlage die Kreuzwege mit den begleitenden Bäumen hinzu.

 

Während des Baus der Kornhausbrücke (1895–98) wurde der grösste Teil der Grabenpromenade abgebrochen – nur zwei der ursprünglichen Linden stehen heute noch dort. Im Zuge der Aarekorrektion von 1912 bis 1918 entstand durch Verbauung und Aufschüttung eine neue Uferlinie mit Linden.

 

Die Rathauspromenade selber blieb rund 150 Jahre lang unverändert. Wegen der Zunahme des motorisierten Verkehrs durch die Altstadt wurde die Schüttestrasse in den 1960er-Jahren mit einem aufwändigen Lehnenviadukt verbreitert. Gleichzeitig entstand im Aarehang ein mehrstöckiges, unterirdisches Parkhaus. Damit verschwand das Herzstück der Rathauspromenade – die für Bern einmalige Terrassenanlage.

 

Heute lädt der verwilderte, eher unbekannte Ort mit den riesigen Platanen zu stillen Spaziergängen ein – und zur Suche nach Spuren der Zeit. Die jahrhundertealten, riesigen Platanen sind die letzten lebenden Zeugen der einstigen Terrassenanlage.

 

Der Nordhang im Schatten der Altstadt fristet zweifellos ein Mauerblümchendasein. Mit verschiedenen Massnahmen nach Vorgaben des Parkpflegewerks Schütte-Rathauspromenade wird diese einzigartige Anlage in den nächsten Jahren aufgewertet. Die Kreuzwege sollen auf attraktive Weise die Altstadt mit der Aare verbinden. Es werden Aussichtspunkte erstellt und die Zugänge verbessert. Bereits realisiert wurden erste Baumpflanzungen entlang der Kreuzwege.

9.9.2006 | 10, 11, 14 und 15 Uhr

Ab Bahnhof SBB Bus 12 Richtung Zentrum Paul Klee bis «Nydegg»

Führungen Stadtgärtnerei Bern, Dauer je ca. 1,5 Std

Stadtgärtnerei Bern

 

Monbijoustrasse 36

 

3011 Bern

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