Nationale Informationsstelle zum KULTURERBE NIKE

«Es steht meine Stadt am Bergeshang im trauten Rebenland...» dichtete Ernst Flückiger 1932 für das von Wilhelm Arbenz vertonte Festspiel. Alte Fotografien zeigen es, dieses traute Rebenland, den jetzt fast völlig überbauten Hang unterhalb des Bieler Regionalspitals bis zur Talsenke der Bözingenstrasse: Ende 19. Jahrhundert wurde das letzte Stadttor geschleift, der hangseitige Rebberg wandelte sich in der Folge zum locker überbauten Wohnquartier.

Die Architektur richtete sich nach den terrassierten Hangstrukturen: Was im nördlichen Hausteil Erdgeschoss war, wurde im Südteil desselben Hauses zum 1., ja gar 2. Obergeschoss. Die Gärten orientierten sich an den alten Rebmauern; sie sind deshalb terrassenförmig angelegt. So entstanden kleinräumige «Gärten der Semiramis». Erhalten geblieben sind zahlreiche Querverbindungen vom Tal zum Berg («Beaumont»!) und Terrassierungen samt Mauern. Was bis ins 20. Jahrhundert hinein ein einigermassen einheitliches Landschaftsbild ergab, ist heute zur typisch vorstädtischen Wohnhauszone geworden mit Gärten, die durch ihre Besitzer sowohl als «Viktualien-Spender» wie auch als Erholungsraum genutzt werden: Sändeliplatz, Plantschbecken, zur Wildwiese mutiertes Gemüsefeld erzählen Familien- und Weltgeschichte (Anbauschlacht im Zweiten Weltkrieg). Kiwisträucher, Zitronenbäume, Palmen und liebevoll gehegte Kleinst-Biotope treten an gegen den professionell gepflegten Wildpflanzen-Garten.

Die Betreuerinnen dieser sehr persönlich gestalteten Gärten freuen sich auf interessierte Besucherinnen und Besucher, die sie – evt. bei einem kühlen Trunk – an ihren Gartenphilosophien werden teilnehmen lassen.

Zu sehen ist zudem eine kleine Ausstellung im Gartenhaus an der Schützengasse.