Nationale Informationsstelle zum KULTURERBE NIKE

Das Schloss Hindelbank wurde 1721–25 nach französischen Vorlagen von Daniel Stürler erbaut; das Projekt stammte eventuell von Joseph Abeille. Bauherr war Hieronymus von Erlach, Offizier in französischen und österreichischen Diensten und 1721–46 Schultheiss von Bern. Seit 1866 ist das Schloss in Staatsbesitz, heute dient es als Verwaltungsbau der Frauenstrafanstalt.

Die wirkungsvoll in die Landschaft platzierte Anlage «entre cour et jardin» ist das prachtvollste Barockschloss im Kanton Bern. Empfangen wird der Gast durch einen querrechteckigen Ehrenhof, der durch den herrschaftlichen Hauptbau und vier Eckpavillons gebildet wird. Im Innern entspricht der Hauptbau dem klassischen Prinzip bernischer repräsentativer Wohnbauten des 18. Jahrhunderts mit dreiläufiger Treppe und grosszügigen Vestibüls auf der Hofseite sowie gartenseitiger Enfilade mit drei Salons. Die Zimmerausstattungen sind teilweise von höchster Qualität. Neben kostbaren Nussbaumboiserien, Deckengemälden und eleganten Marmorcheminées sind insbesondere illusionistische Freskenmalereien mit Gartenausblicken in der Art barocker Bühnenbilder zu bewundern. Ein ausgemaltes Landschaftszimmer zeigt unter anderem Burgenlandschaften und Naturdarstellungen mit Figuren.

1995 bis 1998 wurde am Schloss eine Teilrestaurierung durchgeführt. Im Zusammenhang damit konnte der ehemalige Barockgarten auf der Ostsseite des Schlosses, der jahrzehntelang als Anstaltsgärtnerei gedient hatte, rekonstruiert werden. Eine ungewöhnliche, der barocken Tradition nachempfundene künstlerische Intervention ergänzt ihn heute.

Besichtigt werden die historischen Teile des Schlosses, der Schlosshof und der Barockgarten.