2008
Baden
Seit Jahrhunderten bildet die Bäderstadt in Baden – am Limmatknie gelegen – das Zentrum der aargauischen Badekultur. Seit über 2000 Jahren werden die hiesigen Thermalquellen genutzt. In den Badeeinrichtungen und Hotelbauten der verschiedenen Epochen widerspiegelt sich die einmalige Geschichte dieses Ortes.
Zentrum der Bäderstadt ist seit der Antike der Kurplatz, der bis ins 19. Jahrhundert durch zwei offene, teilweise noch aus römischer Zeit stammende Thermalwasserbecken («Verenabad» und «Freibad») geprägt wurde. Heute noch sicht- und fühlbar ist auch der «heisse Stein», ein grosser Findlingsblock, der eine der ergiebigsten Quellen der Stadt zugedeckt. Seit dem Mittelalter sind in der Bäderstadt Badegasthöfe mit eigenen Quellen und Bädern, aber auch Wirtshäuser und Herbergen ohne eigenes Baderecht urkundlich nachgewiesen.
Das spätgotisch und barock geprägte Badequartier veränderte seine Gestalt während seiner Blütezeit als Kur- und Badeort im 19. Jahrhundert. 1835 wurde mit dem Limmathof ein erstes Grosshotelprojekt realisiert; die Ergrabung der Verenahofquelle führte wenig später zum Zusammenschluss der Gasthöfe Sonne, Halbmond und Löwen sowie zum Bau des repräsentativen Hotels Verenahof (1845, Caspar Joseph Jeuch, erweitert 1874). Trotz Umbauten vermitteln die Hotels Ochsen und Blume bis heute noch den Eindruck der spätmittelalterlich-barocken Gasthöfe im Bäderbezirk. Auch der Bären besitzt noch Reste von mittelalterlichen Badegewölben, zudem fällt er durch den Fassadenvorbau in Neorenaissanceformen von 1881 auf.
Mit dem Ersten Weltkrieg begann auch der Niedergang der Bäderstadt in Raten. Der Bau eines Thermalbades und der Neubau des traditionsreichen Hotels Staadhof in den 1960er-Jahren vermochten der Bäderstadt nur noch kurzzeitig neues Leben einzuhauchen. Heute liegt das Bäderquartier zum grossen Teil im Dornröschenschlaf, aus dem es in den kommenden Jahren wieder erweckt werden soll.
14.9. | 10.30, 11.30, 13.30, 14.30 und 15.30 Uhr
Vom Bahnhof Baden via Bahnhofplatz zum Bäderlift, via Lift zur Limmat, in Fliessrichtung dem Fluss entlang ins Bäderquartier zum zentralen Kurplatz
Führungen durch Verenahof AG, kantonale Denkmalpflege und Kantonsarchäologie Aargau Kurplatz
Kantonale Denkmalpflege Aargau
Bachstrasse 15
5001 Aarau
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Fax 062 835 23 49
Kontaktperson: Regula Hug, Beauftragte Kulturgüterschutz