2008
Weinfelden
Zwischen der Felsenburg und dem Haffterhaus an der Frauenfelderstrasse steht das Haus Hirzen. Wie die Felsenburg steht es giebelständig zur Strasse, in der einst die Lederwarenhändler ihre Ware verkauften und der Dorfbach sich seinen Weg suchte.
Der «Hirzen» wurde bereits 1620 als Wirtshaus erwähnt. Im Laufe der letzten Jahrhunderte diente er anderen Zwecken, wie zum Beispiel als Bäckerei, Schulhaus, Buchbinderei, Kupferschmiede und schliesslich als Wohnhaus, unter anderem für die Ratsschreiber Elias Bornhauser (1724–1785) und Hans Ulrich Bornhauser (1753–1839).
Der dreigeschossige, schmale Bau gibt heute mit seiner harmonischen Verteilung der Fenster, dem Ladenschaufenster sowie mit der Biedermeier-Ausstattung weitestgehend Umgestaltungen des 19. Jahrhunderts wieder. Hinter diesen Oberflächengestaltungen dürfte sich aber nach wie vor der Fachwerkbau des 17. Jahrhunderts befinden, der auf verschiedenen alten Weinfelder Gemälden zu sehen ist. Diese Vermutung stärken auch die zwei nördlichen Räume des 1. Obergeschosses: Wegen ihrer rückseitigen, von der Strasse abgewandten Lage haben sie ihren Zustand aus dem 17. Jahrhundert trotz späterer «Modernisierungen» bewahrt.
In einen Raum findet sich eine Balkendecke mit floraler Grisaillemalerei und im anderen eine reiche Täfelung. Bei der jüngsten Renovierung in den Jahren 2005/06 wurden diese zwei geschichtsträchtigen Räume wieder aufgewertet.
Indem der neue Koch- und Essbereich schonungsvoll ins alte Interieur eingepasst wurde, werden diese Räumlichkeiten nun wieder rege genutzt im Sinne von: Kochen – Essen – Trinken – Geniessen unter barocker Grisaillemalerei.
14.9. | 14 bis 16 Uhr
Amt für Denkmalpflege TG
Ringstr. 16
8510 Frauenfeld
Gemeinde Weinfelden
Frauenfelderstr. 8
8570 Weinfelden