2008
Weinfelden
Auf der Nordseite des Dorfkerns, hinter der Häuserzeile der Frauenfelderstrasse, erstreckt sich ein grüner Gürtel aus Nutz- und Ziergärten. Die drei einst privaten Parkanlagen vom Haffterhaus bis zum Haus zum Komitee sind heute öffentlich zugänglich. Obwohl heute unter sich verbunden, sind sie durch eigene Umfriedungen jeweils als in sich geschlossene Anlagen erkennbar.
Der östlichste Teil des Haffterparks wurde in den 1950er-Jahren von der Weinfelder Gärtnerei Spirig angelegt. Der mittlere Garten erhielt jüngst eine neue Gestaltung mit Kräutergarten. Der 1889 durch den bekannten Landschaftsarchitekten Evariste Mertens gestaltete Garten hinter dem Haus zum Komitee (1794) ist der bedeutendste dieses Grüngürtels.
Der 1870 in die Schweiz übergesiedelte Belgier Evariste Mertens gründete in Schaffhausen eine Gartenbaufirma und machte sich 1889 in Zürich selbstständig. Zahlreiche renommierte Parkanlagen wurden von Mertens angelegt, wie zum Beispiel die öffentlichen Quaianlagen in Zürich und Zug sowie verschiedene Privatpärke, unter anderem in Winterthur (Villa Römerholz).
Mertens hat sich mit dem Landschaftsgarten als Stück freier Natur auseinander gesetzt, dies im Gegensatz zum Französischen Garten, welcher die Natur in ein geometrisches, künstliches Schema zwängt. Er erscheint ganz natürlich und verspielt mit seinen geschwungenen Wegen und den still inszenierten, immer wieder ändernden Ausblicken.
Der Mertensgarten in Weinfelden zeigt im oberen Teil ein kleines Boskett mit lauschigem Pavillon. Als modernes Element liegt im Boskett ein Klangstein von Arthur Schneider. In der Mitte des Grundstücks öffnet sich eine freie Gartenfläche mit steinumfassten Beeten. Im Westen durchfliesst ein Bach das kleine Tobel und bringt ein verspieltes, romantisches Bild in die Anlage ein.
14.9. | 12 bis 17 Uhr
Kurze Erläuterungen zu Kräutern, Führungen zu Garten: 13.30, 15.30 Uhr
Amt für Denkmalpflege TG
Ringstr. 16
8510 Frauenfeld
Gemeinde Weinfelden
Frauenfelderstr. 8
8570 Weinfelden